IUFRO Vernetzt - Welt.Wald.Wissen. Ausgabe 2, 2021



Der Wald als Ressource für die Bioökonomie – eine sozialwissenschaftliche Betrachtung

Was denken Konsument*innen über Produkte aus Holz, was wissen Stadtbewohner*innen über die Wertschöpfungskette Wald und Holz, was verstehen die Menschen allgemein unter Bioökonomie und wie sehen sie die Rolle des Waldes darin? Antworten auf diese und ähnliche Fragen gibt eine Publikation in Ambio: A Journal of Environment and Society, an der österreichische und deutsche WissenschaftlerInnen und Mitglieder von IUFRO maßgeblich beteiligt waren.

Unter dem Titel "Social dimensions of a forest-based bioeconomy: A summary and synthesis" (Ambio | Volume 49, issue 12 (springer.com), haben die HerausgeberInnen Lea Ranacher (BOKU Wien und Wood K Plus, Linz, Österreich), Ida Wallin (Universität Freiburg, Deutschland), Lauri Valsta (Universität Helsinki, Finnland) und Daniela Kleinschmit (Universität Freiburg, Deutschland) die forstliche Bioökonomie unter die sozialwissenschaftliche Lupe genommen, um aus den Erkenntnissen unter anderem Schlussfolgerungen für waldpolitische und wirtschaftliche Maßnahmen ziehen zu können.

Die Publikation ist ein Ergebnis des Projekts PerForm (2018-2020 https://perform-bioeconomy.info/), an dem die IUFRO Arbeitsgruppe zur Bioökonmiepolitik unter der Leitung von Helga Pülzl (BOKU Wien, Österreich) mitgewirkt hat.

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Lesen Sie mehr darüber im jüngsten IUFRO Spotlight:
IUFRO: IUFRO Spotlight #88 / IUFRO Spotlights / Media


Artenvielfalt als Garant für zukunftsfähige Wälder

Was sind die Hauptursachen für den Verlust an Biodiversität? Wie wirkt sich dieser Verlust auf Menschen und die Wirtschaft aus? Kann man den Verlust der Artenvielfalt überhaupt zuverlässig messen? Vier renommierte Wissenschaftlerinnen der IUFRO-Forschungsgruppe "Forstliche Biodiversität" geben in einem Interview anlässlich des Welttags der biologischen Vielfalt am 22. Mai aufschlussreiche Antworten.

Die Forscherinnen Kamal Gandhi (Universität Georgia, USA), Anne Oxbrough (Edge Hill Universität, Großbritannien), Maria Santos (Universität Zürich, Schweiz) und Anna Barbati (Universität Tuscia, Italien) sind sich einig: Die drei größten Gefahren für die Artenvielfalt in Wäldern gehen vom Menschen aus. Durch Entwaldung, Übernutzung und Ausbreitung eingeschleppter Arten gehen Lebensräume und Nahrungsgrundlagen vieler einheimischer Tier- und Pflanzenarten verloren. Die Wissenschaft trägt entscheidend dazu bei, Ursachen und Wirkungen dieser Bedrohungen besser zu verstehen, die Widerstandsfähigkeit der Waldökosysteme zu stärken und entsprechende Schlussfolgerungen für Gesellschaft und Wirtschaft im Sinne des Erhalts der Artenvielfalt ziehen zu können.

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Das gesamte Interview in englischer Sprache finden Sie in IUFRO News 4/5, 2021:
IUFRO: News Online / IUFRO News / Publications


UNO sieht Wälder als unverzichtbar in der Krisenbewältigung

Das 16. Waldforum der Vereinten Nationen vom 26.-29. April 2021 stand ganz im Zeichen der Rolle der Wälder im Kampf gegen die weltweiten Krisen von COVID-19 über das Artensterben bis zum Klimawandel. Im Rahmen der Sitzung wurde der Bericht zu den globalen Waldzielen "Global Forest Goals Report 2021" vorgestellt, der festhält, wo die Staatengemeinschaft bei der Umsetzung des Strategischen Plans der Vereinten Nationen für Wälder aktuell steht.

IUFRO betonte im Rahmen des Waldforums die Bedeutung der Wissenschaft zur Stärkung der Wälder angesichts dieser Krisen. IUFRO Präsident John Parrotta rief die Mitgliedsstaaten dazu auf, die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft zu forcieren und plädierte auch dafür, nachhaltige Waldbewirtschaftung in die Strategien zur Bewältigung der Krisen einzubeziehen. In diesem Zusammenhang informierte IUFRO-Arbeitsgruppen-Leiterin Stefanie Linser von der Universität für Bodenkultur Wien über die erfolgreiche Anwendung von Kriterien und Indikatoren für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Das Waldforum bot auch Gelegenheit, die Ergebnisse des jüngsten globalen Wissenschaftsberichts des Global Forest Expert Panel (GFEP) Programms, das aus Mitteln des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird, zu präsentieren. Dabei wurde auch auf ein neues Dossier hingewiesen, das sich speziell mit der Rolle des Waldes in der Armutsbekämpfung in den Ländern Afrikas befasst und im Juli 2021 von GFEP veröffentlicht wird.

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UN Global Forest Goals Report 2021:
https://www.un.org/esa/forests/outreach/global-forests-goal-report-2021/index.html

GFEP Globaler Wissenschaftsbericht zu Wald und Armutsbekämpfung:
https://www.iufro.org/science/gfep/gfep-initiative/panel-on-forests-and-poverty/

Informationen zum Dossier zu Wald und Armutsbekämpfung in Afrika:
https://www.iufro.org/science/gfep/regional-activities/forests-trees-and-poverty-alleviation-in-africa/


Über IUFRO

Die International Union of Forest Research Organizations (IUFRO) mit Sitz in Wien, Österreich, ist eine weltweite Organisation, die sich mit Waldforschung und verwandten Wissenschaften befasst. Ihre Mitglieder sind Forschungsinstitute, Universitäten und einzelne WissenschaftlerInnen sowie EntscheidungsträgerInnen und andere Gruppen mit einem thematischen Bezug zu Wald und Bäumen: https://www.iufro.org/



IUFRO Vernetzt - Welt.Wald.Wissen. Ausgabe 2, 2021, published in May 2021
by IUFRO Headquarters, Vienna, Austria.
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